Schokolade und Apfelwein zum Händewaschen
Seifenküche bei EINST UND JETZT e.V.
Schokolade, Mixer, Schüsseln, eine Mischung, die wie Kuchenteig aussieht und in Plätzchenformen verteilt wird: Es sieht „zum
Reinbeißen“ aus, was Tanja Sagner mit einigen Jugendlichen im Gewölbekeller des Alten Rathauses in Kirberg
zusammengemischt hat. „Doch Vorsicht“, warnt die Expertin im Herstellen von Seifen, „die Mischung ist ätzend und damit sehr
gefährlich“.
Die Masse in der Schüssel besteht aus gewöhnlichem Fett und Öl, vermischt mit Natronlauge, die
das Ganze so gefährlich macht. Erst zum Schluss kommen Duftöle, Rosenblüten oder andere
natürliche Zutaten dazu. „Eine Schutzbrille ist im Umgang mit Ätznatron Pflicht“, hatte Tanja
Sagner zuvor den Jugendlichen und den erwachsenen Zuschauern erklärt. Die Nauheimerin
kennt sich gut aus mit dem Seifenmachen: Weil sie selbst Duftseifen liebt, hat sie sich mit dem
Thema beschäftigt, Bücher gekauft, im Internet recherchiert und mittlerweile zu Hause eine
eigene kleine Seifen-Werkstatt eingerichtet. „Verkaufen kann ich die Seifen nicht“, sagt sie, denn diese fallen unter das
Kosmetikgesetz und dann müsste sie verschiedene Auflagen erfüllen, um ihre duftenden Produkte offiziell anbieten zu können.
So hat sie ein Hobby daraus gemacht, beschenkt ihren Freundeskreis mit herrlich duftenden
Exemplaren in allen Farben und Formen und gibt ihr Wissen gerne weiter – bei einem Workshop
in der Freiherr-vom-Stein-Schule oder eben jetzt beim Kreativangebot des Vereins EINST UND
JETZT e.V.
Auf wissbegierige Zuschauer traf sie dabei allemal, auch die Mädchen waren begeistert bei der
Sache und so kamen alle schließlich auf eine äußerst kreative Idee: Eine „Apfelwein-Peeling-
Seife“ wurde kreiert. Vom Hünfeldener Winterzauber sei noch so viel selbstgemachter Apfelwein übrig, da könne man doch
sicher etwas daraus machen, schlug Sandra Walther vor, die den Workshop mitorganisiert hatte. Also wurden 100 Gramm
Apfelwein abgemessen und in das Fett-Öl-Gemisch gegeben. Zum Schluss kam noch reichlich Glühweingewürz in die Masse,
und weil die Nelken und Gewürzteilchen ein bisschen gröber geschnitten waren, einigte man sich
schnell auf eine „Peeling-Seife“ als Endprodukt. Dieses lässt allerdings noch etwas auf sich
warten: Gut eingepackt in Plastikfolie muss die Mischung zunächst einen Tag abkühlen, wird nach
dem Erkalten in Scheiben geschnitten und ist erst nach einer Reifezeit von vier bis sechs Wochen
verwendbar. Die Mitglieder von EINST UND JETZT e.V. sind schon gespannt auf das Ergebnis –
und natürlich wird Seifenexpertin Tanja Sagner ein Stück davon abbekommen.
In der Zwischenzeit hat der Verein weitere Angebote für Kinder und Jugendliche im Programm, schließlich wollen die
umtriebigen Mitglieder nicht ruhen, während das Historische Museum renoviert wird. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen
Handarbeitstechniken, die früher in fast jedem Haushalt durchgeführt wurden. So wurden vor kurzem Kerzen hergestellt und
am Sonntag, 29. März von 10.30 bis 13 Uhr sind Groß und Klein zum Ostereierfärben im Alten Rathaus in Kirberg eingeladen.